Coccolinos Welt - eine symphonische Zeitreise in 6 Akten
Dorfplatz 3
6330 Cham
24. Okt. 2025 - 26. Okt. 2025
Raffaele Bossard, ein Kontrabassist mit zwei Jahrzehnten Erfahrung im Bereich Jazz und improvisierter Musik, hat sich in seinem kreativen Werdegang kontinuierlich als Komponist für Jazzensembles entwickelt. Dennoch hat er sich noch nie so eindrucksvoll als Komponist präsentiert wie mit seinem aktuellen Projekt «Coccolinos Welt».
Der Klang klassischer Orchester begleitet ihn, der von seiner Mutter als Coccolino genannt wurde, seit seiner Kindheit und spielte eine zentrale Rolle in seiner musikalischen Entwicklung. In seinem Elternhaus wurde viel klassische Musik gehört, und auch während seines Studiums und seiner Tätigkeit als Kontrabassist bewegte er sich stets in diesem Bereich. Besonders faszinierten ihn die Wucht und die Nuancenvielfalt der klassischen Orchesterwerke, insbesondere die romantischen und impressionistischen Komponisten wie Ravel, Holst, Rachmaninow und Debussy. Diese Musik klingt für ihn äusserst cineastisch und diente bekanntermassen als Vorbild und Inspiration für zahlreiche Werke der Filmmusik.
Auch für die Filmwelt hegt Bossard eine tiefe Leidenschaft. Schon als Kind war er von den bewegenden Kompositionen grosser Meister wie Morricone, John Williams und Goldsmith fasziniert, auch wenn ihm ihre Namen damals noch nicht bewusst waren. Er erinnert sich an seine Kindheit, als er im Besitz eines Roland Masterkeyboards war und mit seinem besten Freund aus der Primarschule ganze Nachmittage lang fesselnde Geschichten mit den bescheidenen Klängen dieses Geräts erfand, um in ihre eigene filmische Welt einzutauchen.
Während des Lockdowns 2020 hatte Bossard plötzlich viel Zeit zuhause und begann, sich intensiv mit der Kunst der Filmmusik auseinanderzusetzen. Er experimentierte mit analogen, modularen und virtuellen Synthesizern, tauchte tief in die digitale Musikproduktion ein und verbrachte unzählige Stunden in seinem Studio. Er komponierte unermüdlich, auch sogenannte hybride Stücke, die orchestrale Musik mit synthetischen Klängen verbanden. Dabei entdeckte er seine Faszination für «Coccolinos Welt» den Klangkörper eines Orchesters und begann, vermehrt Kompositionen für eine symphonische Besetzung zu schreiben und sich intensiv mit Orchestration und Instrumentierung zu beschäftigen.
Im letzten Jahr schrieb Bossard sein erstes symphonisches Werk und war erfreut von seinem Ergebnis. Der einzige Wermutstropfen dabei war, dass die digitale Produktion dieses Stücks nicht die gewünschte Qualität erreichte. Daraus entstand die Idee, das Orchester Cham-Hünenberg anzusprechen und dem Vorstand seine Musik vorzustellen. Sein Traum war es, ein Programm für ein Symphonieorchester zu schreiben und den Klangkosmos in seiner ganzen Pracht zu erforschen.
Mit seinen 42 Lebensjahren hat Bossard eine Fülle an Erfahrungen gesammelt, von schönen und inspirierenden Momenten bis zu grösseren Herausforderungen und schwierigen Zeiten. Angesichts dieser reichen Lebenserfahrungen war es für ihn eine natürliche Entscheidung, seine erste grössere Programmmusik seinem bisherigen Leben zu widmen.